Wie lange halten Kronen?

 Wir werden oft von Patienten gefragt: „Wie lange wird meine neue Krone halten?“

 Die Haltbarkeit einer Krone sollte von Minimum 5 Jahren bis lebenslang betragen. Die Lebensdauer einer korrekt angefertigten Krone kann bei richtiger Pflege ohne weiteres über 20 Jahre betragen. Viele der im Dentalbereich verarbeiteten Keramiken werden auch als Hochleistungskeramiken in der Luft- und Raumfahrt angewendet.

 Schließlich müssen diese Werkstoffe sehr hohen Kaubelastungen dauerhaft standhalten. Die Kaukräfte im Mund können bis zu 80 Kg im Seitenzahnbereich betragen. Daneben müssen die Materialien gegenüber Feuchtigkeit, Säureangriffen, Temperaturschwankungen unempfindlich und vor allem auch bioverträglich sein, damit keine Abstoßungsreaktionen oder allergische Reaktionen auftreten können.

 Vollkeramikkronen stellen die biokompatibelsten Versorgungen dar, die uns heute zur Verfügung stehen. Doch Keramik ist als Werkstoff spröde und kann im Gegensatz zu Metallen leichter brechen oder abplatzen. Die modernsten Dentalkeramiken, wie Zirkonoxid oder Lithiumdisilikat sind allerdings äußerst bruchstabil und komplikationsarm. Die von uns verwendeten INFIX Kronen und Brücken vereinen die hervorragende Stabilität dieser beiden modernen Keramiken und ermöglichen so hochästhetische und maximal dauerbelastbare Restaurationen. Die Krone selbst wird mit äußerst geringer Wahrscheinlichkeit im Mund Schaden nehmen.

 Wenn wir versuchen, die Frage „Wie lange hält eine Krone?“ zu beantworten, dann sollten wir also nicht so sehr die Krone selbst, sondern die Zahnsubstanz darunter betrachten. Der Zahn ist in der Tat wesentlich anfälliger gegenüber allen Säuren und mechanischen Belastungen im Mund. Eine Krone wird sich nicht zersetzen, da sie nicht organisch ist, unsere Zähne dagegen sind durch Karies, Erosionen und Abrieb stark gefährdet. Statistiken belegen, dass bei 90% aller Kronen, die erneuert werden müssen, die Ursache in weitergehenden Zahnschäden und nicht in der Krone selbst lag.

 Wie können wir das also verhindern? Grundsätzlich müssen wir den Zahn unter der Krone frei von Karies und die Krone so lange wie möglich stabil und an den Rändern komplett dicht erhalten. Dies klingt ungewöhnlich, nicht wahr? „Der Zahn muss an der Krone dicht bleiben“. Der Kronenrand verändert sich nicht. Eine undichte Krone ist demnach in Wirklichkeit ein undichter darunterliegender Zahnbereich. Eine Krone reicht nie bis ganz nach unten zu den Zahnfleischfasern, sondern ein schmaler Bereich der Zahnwurzel muss immer für die entzündungsfreie Anhaftung des Zahnfleisches frei bleiben. Genau dieser Bereich kann jedoch durch Säuren, Bakterien und Putzdefekte angegriffen werden. Natürlich ist es unerlässlich diese Bereiche regelmäßig zu Putzen. Eine falsche Putztechnik, eine ungeeignete Zahnpasta, zu harte Borsten oder zu festes Schrubben können jedoch im Laufe der Zeit massive Zahnhalsdefekte erzeugen. Allerdings gibt es spezielle Zahnpasten sowie Behandlungsmöglichkeiten, um einen solchen Abrieb und chemische Erosionen vorzubeugen.

 Kronenränder stellen bei aller technischer Sorgfalt immer Risikobereiche dar, an denen Bakterien und somit Plaque sich leichter anlagern können als auf einer spiegelglatten Zahn- oder Keramikoberfläche. Aus diesem Grund bedürfen diese Bereiche auch einer besonderen Pflege und Aufmerksamkeit, sowohl durch den Patienten als durch uns.

 Sie vermuten vielleicht inzwischen schon, auf welche Weise wir die Zähne dauerhaft an den Kronenrändern dicht erhalten können: Es ist die wissenschaftlich fundierte Prophylaxe, die neben der professionellen Zahnreinigung bei jedem Termin eine auf die individuelle Situation eines jeden Patienten abgestimmte Pflegeempfehlung hinsichtlich der Verwendeten Hilfsmittel, Techniken und Pflegeprodukte enthält.

Costin Marinescu & Jan Hajtó

Unser Zahnputztipp: Elektrische Zahnbürsten, speziell Schallzahnbürsten, erzeugen weniger Druck auf die Zahnsubstanz und das Zahnfleisch und verursachen somit weniger Putzdefekte und Zahnfleischrückgang. Sie reinigen gründlicher als Handzahnbürsten aufgrund der höheren Geschwindigkeit der Borsten (Kavitation). Um dies aber in vollem Umfang machen zu können, müssen sie  allerdings korrekt angewendet werden.

                                                                                                                                                                        IMPRESSUM